Panic Attack: What to Do? Can I Help Myself?

Panikattacke: Was tun? Kann ich mir selber helfen?

Dein Herz rast, deine Brust fühlt sich eng an, deine Gedanken überschlagen sich – wenn Angst oder Panik einsetzen, fühlt es sich an, als würde dein Körper gegen dich arbeiten. Doch das Gegenteil ist der Fall: Dein Nervensystem versucht gerade, dich zu schützen.  

Die gute Nachricht? 
Du kannst aktiv eingreifen – mit deiner Atmung. 
Einem Werkzeug, das du immer dabei hast! 

 

Warum Atemtechniken bei Angst helfen 

Angst versetzt deinen Körper in einen „Kampf-oder-Flucht“-Modus (Das sympathische Nervensystem wird aktiviert). Dein Herz schlägt schneller, deine Muskeln spannen sich an, deine Atmung wird flach und schnell – manchmal bis hin zur Hyperventilation.  

Genau hier setzt die richtige Atemtechnik an: Durch langsames, bewusstes Atmen signalisierst du deinem Nervensystem, dass keine Gefahr besteht. 

 

Die besten Atemtechniken gegen Angst & Panik 

1. Box Breathing (4-4-4-4 Methode)

Diese Technik hilft, das Nervensystem zu beruhigen und den Fokus zurückzugewinnen. 

🔹 So geht’s: 

  • 4 Sekunden langsam durch die Nase einatmen 
  • 4 Sekunden den Atem halten 
  • 4 Sekunden langsam durch den Mund ausatmen 
  • 4 Sekunden warten, bevor du wieder einatmest 
  • Wiederhole den Zyklus für mindestens 2 Minuten 

💡 Das ist übrigens eine der am besten wissenschaftlich bewiesenen Methoden, um deinen Schlaf zu verbessern, Stress zu reduzieren und deine Stimmung zu heben. 

2. Verlängertes Ausatmen (6-8 Atmung)

Längeres Ausatmen aktiviert den Parasympathikus, den „Ruhemodus“ deines Nervensystems. 

🔹 So geht’s: 

  • 6 Sekunden tief durch die Nase einatmen 
  • 8 Sekunden langsam durch den Mund ausatmen 
  • Wiederhole dies für mehrere Minuten 

💡 Generell hilft es immer, die Ausatmung länger zu ziehen als die Einatmung, um ruhiger und gelassener zu werden und Stress zu reduzieren. Das kannst du also ganz einfach immer wieder in deinen Alltag einbauen – auch ohne bis 6 oder 8 zu zählen.

3. Summende Atmung (Bienenatmung / Brahmari)

Diese Technik nutzt Vibrationen, um den Vagusnerv zu stimulieren. 

🔹 So geht’s: 

  • Tief durch die Nase einatmen 
  • Beim Ausatmen einen summenden „Mmmm“- oder „Hmmm“-Ton machen 
  • Spüre die Vibration in deinem Körper 
  • Wiederhole es 5-10 Mal 

💡 Der Vagusnerv sitzt in deinem Nacken. Wenn er aktiviert wird, schaltet er das parasympathische, also das ruhigere Nervensystem ein – und lässt dich so runterkommen. Das ist dann perfekt für innere Ruhe. Mach’s richtig: Es handelt sich nur um ein summendes „mmmm“, nicht um ein „Oohhm“ 😉

4. 5-Finger-Atmung (Soforthilfe bei Panikattacken)

Diese Technik hilft besonders, wenn du dich etwas stärker überfordert fühlst und/oder es dir schwerfällt, dich nur auf deine Atmung zu konzentrieren. So bleibst du vielleicht besser bei der Sache. 

🔹 So geht’s: 

  • Lege eine Hand vor dich 
  • Fahre mit dem Finger der anderen Hand langsam an den Konturen deiner Finger entlang 
  • Einatmen beim Hochfahren, ausatmen beim Runterfahren 
  • Führe diese Bewegung bewusst aus, bis du dich ruhiger fühlst 

 

Wann Atemtechniken dir helfen können 

☑️ Bei ersten Anzeichen von Angst oder Stress 
☑️ Während einer Panikattacke 
☑️ Vor herausfordernden Situationen (z. B. Prüfungen, Präsentationen, Eisbaden) 
☑️ Als tägliche Übung zur Stärkung deiner mentalen Resilienz 

 

Atmung kurzgefasst 

  • Langsamer, bewusster Atem und längere Ausatmung (als Einatmung) = reduziert Stress, bringt dich ins parasympathische Nervensystem. 
  • Summen = aktiviert den Vagusnerv über die entstehende Vibration und gibt dir so extra Beruhigung für dein Nervensystem. 
  • Schnelles Atmen (insbesondere durch den Mund, auch „Hyperventilation“) = steigert deine Energie, aktiviert das sympathische Nervensystem und macht dich wacher und aufgeregter. Das ist bei Panik oder Angst zu vermeiden.  

 

Dein nächster Schritt zu mehr Ruhe & Balance 

Wenn du mehr über Atemtechniken erfahren willst und diese in Kombination mit anderen stressreduzierenden Maßnahmen wie Sauna und Eisbaden nutzen möchtest, schau doch mal in unseren Klassenplan und komme zu einer unserer Expert:innen-angeleiteten Klassen vorbei. Erfahre mehr über die Klassen-Typen hier. 

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Q&A

What is the difference between anxiety & a panic attack? / Was ist der Unterschied zwischen Angstzuständen und einer Panikattacke?

EN: Anxiety is usually a more gradual, long-lasting state of worry or fear, often related to a specific situation. A panic attack, on the other hand, comes on suddenly and intensely – often without a clear trigger – and is accompanied by strong physical symptoms like heart palpitations, shortness of breath, dizziness and the feeling of losing control.

DE: Angst ist meist ein schleichender, anhaltender Zustand von Sorge oder Furcht, oft bezogen auf eine bestimmte Situation. Eine Panikattacke hingegen tritt plötzlich und intensiv auf – oft ohne erkennbaren Auslöser – und geht mit starken körperlichen Symptomen einher, wie Herzrasen, Atemnot, Schwindel oder dem Gefühl, die Kontrolle zu verlieren.

How long should I do the breathing exercises before I feel better? / Wie lange soll ich die Atemübungen machen, bis es mir besser geht?

EN: For many people, just 1–3 minutes of slow, controlled breathing (in through the nose, out through the mouth) can already help regulate the nervous system. But it varies from person to person. The key is consistency—doing it regularly helps your body react faster and more effectively.

DE: Für viele Menschen reichen bereits 1–3 Minuten langsames, kontrolliertes Atmen (durch die Nase ein, durch den Mund aus), um das Nervensystem zu beruhigen. Aber das ist individuell unterschiedlich. Wichtig ist die Regelmäßigkeit – je öfter du es übst, desto schneller reagiert dein Körper.

What is the sympathetic nervous system? What’s the parasympathetic? / Was ist das sympathise und was ist das parasympathische Nervensystem?

EN: The sympathetic nervous system is your "fight or flight" mode – it activates stress responses like increased heart rate, increased blood pressure and rapid breathing. The parasympathetic nervous system is your "rest and digest" mode – it calms the body down after stress. Breathwork helps you switch from the sympathetic to the parasympathetic (or the other way round).

DE: Das sympathische Nervensystem ist dein „Kampf-oder-Flucht“-Modus – es aktiviert Stressreaktionen wie erhöhten Puls, erhöhten Blutdruck oder schnelle Atmung. Das parasympathische Nervensystem ist dein „Ruhe-und-Verdauungs“-Modus – es beruhigt den Körper nach Stress. Atemübungen helfen dir, vom Sympathikus in den Parasympathikus zu wechseln (oder auch anders herum).

Can these techniques help with chronic anxiety too? / Helfen diese Techniken auch bei chronischer Angst?

EN: Yes! Regular breathwork, cold exposure, and body awareness can support people with chronic anxiety. While they might not replace therapy or medication, they’re powerful tools to support your nervous system and gain more self-regulation.

DE: Ja! Regelmäßige Atemübungen, Kälteerfahrungen und Körperbewusstsein können Menschen mit chronischer Angst sehr helfen. Sie ersetzen zwar keine Therapie oder Medikamente, sind aber starke Werkzeuge zur Unterstützung des Nervensystems und für mehr Selbstregulation.

Do I need to practice these daily, or only in moments of stress? / Muss ich die Übungen täglich machen oder nur in stressigen Momenten?

EN: Practicing daily is ideal! It builds resilience and helps you stay regulated even when stress hits. But even using the techniques only in high-stress moments is already really helpful – start where you are & do what is possible for you.

DE: Am besten ist tägliches Üben! Das stärkt deine Resilienz und hilft dir, auch in Stressmomenten reguliert zu bleiben. Aber auch wenn du die Techniken nur in akuten Stressmomenten nutzt, ist das schon sehr wertvoll – fang einfach an und mache dann das, was für dich machbar ist.

Sources

Sources

Cleveland Clinic. (n.d.). Try Five-Finger Breathing for Deep Relaxation. [online] Available at: https://health.clevelandclinic.org/five-finger-breathing [Accessed 10 Apr. 2025]. 

Martin, C. (2024). What to Know About Box Breathing. Verywell Health. [online] Updated 18 Jan. 2024. Available at: https://www.verywellhealth.com/box-breathing-7099889 [Accessed 10 Apr. 2025]. 

Maleki, A., Ravanbakhsh, M., Saadat, M., Sayah Bargard, M. and Latifi, S.M. (2022). Effect of breathing exercises on respiratory indices and anxiety level in individuals with generalized anxiety disorder: a randomized double-blind clinical trial. Journal of Physical Therapy Science, 34(4), pp.247–251. https://doi.org/10.1589/jpts.34.247. 

Trivedi, G., Sharma, K., Saboo, B., Kathirvel, S., Konat, A., Zapadia, V., Prajapati, P.J., Benani, U., Patel, K. and Shah, S. (2023). Humming (Simple Bhramari Pranayama) as a Stress Buster: A Holter-Based Study to Analyze Heart Rate Variability (HRV) Parameters During Bhramari, Physical Activity, Emotional Stress, and Sleep. Cureus, 15(4), e37527. https://doi.org/10.7759/cureus.37527.